12.08.2011, 15.00 Uhr
Hey liebe Freunde und Familie und mal wieder gruess ich euch aus dem Outback! Diesmal bin ich in Meekatharra, was ueber 700 km entfernt von Perth liegt. Hier arbeite ich seit heute in einem Hotel & Pub (The Commercial Hotel http://www.commercialmeeka.com.au/) und hoffe, dass ich es hier laenger aushalte, als beim letzten Outback Abenteuer 😉 Aber erst mal zurueck zur letzten Woche.
Vor genau einer Woche, kamen Jenny, Uwe und ich nachmittags schliesslich in Perth an und suchten ein wenig, bis wir Abbys Haus, in einem Vorort Perths, schliesslich fanden. Wurden supernett von ihr begruesst und wir verbrachten dann auch direkt den Abend mit ihr und ihrer Cousine. Abby ist uebrigens die ganze Zeit ueber mit 3 kleinen Kindern allein zu Hause, ich hab echt keine Ahnung wie sie das ueberlebt. Ihr Freund arbeitet als Zimmermann in einer Mine und kommt nur aller 2 Wochen fuer eine Woche nach Hause. Ich wuerd die Krise bekommen…. Jack ist 7, Sophia wird 3 und der kleinste, William, wird auch erst 2. Jack ist total suess und lieb, aber die Kleine hat echt die meiste Zeit nur rumgeheult und war super anstrengend. Dann gabs noch son Pudelmix, namens Mitchell, mit dem sich aber meist niemand von denen beschaeftigt hat, ausser Jenny und mir.
Sassen glaub ich noch bis 22 Uhr oder so mit den Maedels zusammen und dann waren wir mal wieder muede und gingen schlafen. War das nett, mal wieder ein richtiges Bett zu haben 😉 Jenny und ich konnten in Jacks Zimmer schlafen, da er wohl immer bei Abby schlaeft, wenn ihr Freund nicht da ist und Uwe war im Gaestezimmer.
Samstag fruehstueckten wir noch in Ruhe und fuhren dann mit der S-Bahn in Richtung Stadt. Verbrachten dort den ganzen Tag, schauten uns den Bells Tower an, liefen am Swan River entlang und gingen dann noch in den Kings Park, einem der groessten Stadtparks der Welt. Abends trafen wir uns dann mit einem befreundeten Ehepaar von Uwe, die mit ihm hergeflogen waren und verbrachten ein paar Stunden im Pub.
Sonntag war Uwes letzter Tag angebrochen und gegen Mittag fuhren wir ihn zum Flughafen. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir dann mit Abby draussen im Garten und chillten einfach nur. Montag ging es dann wieder in die Stadt, denn Jenny musste so schnell wie moeglich ihr Auto verkaufen, weil sie wieder zurueck nach Deutschland fliegen wollte. Vormittags fuhren wir Autohaendler an, aber es ist echt schwierig ein Auto mit NSW Nummernschild &
Rego, in Western Australia zu verkaufen… Hatten dort also kein Glueck. Machten dann Flyer fertig und klapperten in der Stadt diverse Hostels ab und haben die dort ausgehangen, aber wenig Hoffnung bestand nicht.
Durch Zufall erfuhren wir, dass eine alte Kollegin aus Dublin auch grad in Perth angekommen ist und wohl nach nem Auto sucht. Verabredeten uns fuer Dienstag mit ihr und fuhren mittags dann Richtung Fremantle, wo sie in ein Zimmer gezogen ist. Quatschten dort ne Weile mit ihr und fuhren dann an ein paar Straende, damit Diana das Auto ausprobieren kann. Am Scarborough Beach machten wir dann erstmal ein kleines Picknick und Jenny hatte echt Schwein, denn Diana entschied sich das Auto zu kaufen, da sie vor hat bis Ende des Jahres in Sydney zu sein und dort kann sie dann das Auto auf ihren Namen umschreiben lassen und wieder verkaufen.
Zur Feier des Tages holten Jenny und ich noch 3 Flaschen Passion Pop und fuhren dann wieder zurueck zu Abby, wo wir mit ihr anstiessen. Ich bekam uebrigens auch die Jobzusage von dem Hotel & Pub aus Meeka und somit hatten wir noch mehr zu feiern. Mittwoch war dann extrem busy, weil wir erst zu Diana fuhren, um den Papierkram mit dem Auto zu machen und als das erledigt war, fuhren wir mit dem Zug in die Stadt. Als erstes kaufte ich mir dort mein Busticket fuer Donnerstag und dann gings noch zum Steueramt, wo wir unsere Steuererklaerung abgegeben haben und hoffentlich in den naechsten 2 Wochen ordentlich was wieder bekommen. Gingen dann noch zu Malaysia Airlines, wo Jenny ihren Flug nach Frankfurt, fuer Samstag buchte. Siehste Mutti, so kurzfristig kann ich den wirklich buchen 😉
Als das alles erledigt war, goennten wir uns zur Feier des Tages ein Cider in nem Pub und kauften danach noch bei Coles ein, da wir abends fuer Abby kochen wollten, als Dankeschoen fuer ihre Gastfreundschaft. Es gab lecker Kangaroo Steak mit Kartoffeln und Sosse und dazu natuerlich Passion Pop (ist sowas wie Prosecco). Haben uns nach dem Essen noch rausgesetzt und ewig gequatscht. Jenny ging schon eher ins Bett, aber Abby und ich sassen noch stundenlang draussen und haben gequatscht und Musik gehoert. Als wir dann schon etwas angeheitert waren, schmissen wir noch die Karaoke an und als wir das naechste Mal auf die Uhr schauten, war es kurz vor 5 Uhr, uppps… Musste quasi 2 Stunden spaeter wieder aufstehen, da mein Bus um 9 Uhr Richtung Outback abfahren sollte…. Abby bot mir allerdings an, mich zum Bus zu bringen und ich konnte ne halbe Stunde spaeter aufstehen 😉
Quetschten uns gestern Morgen also alle ins Auto, inkl. Hund und fuhren Richtung Bushaltestelle, die etwas ausserhalb lag. Auf die Minute genau, kamen wir dort an und dort musst ich mich dann von Jenny verabschieden, die ja morgen nun schon zurueck fliegt. Abby seh ich Anfang Oktober wieder, denn wenn ich hier fertig bin, fahr ich noch fuer ein paar Tage zurueck nach Perth und darf wieder bei ihr uebernachten, was sehr cool von ihr ist.
Halb zehn ging die Fahrt dann schliesslich los und es war wie immer stinklangweilig. Konnte nicht wirklich schlafen und hab Film geschaut. Irgendwann sprach mich waehrend der Fahrt ein Maedel an, was vor mir sass und fragte mich, ob ich auch nach Meekathara fahre und als ich bejahte, fragte sie, ob ich Manja sei. Es stellte sich heraus, dass sie auch im gleichen Pub anfangen wuerde und wir quatschten dann die ganze Fahrt. Sie heisst Laura und kommt aus England und ist auf den ersten Eindruck voll nett. Mussten unterwegs noch umsteigen und kamen total fertig gegen 22 Uhr in dem Kaff an. Wurden dort von Bob abgeholt, der hier in der Bar arbeitet. Ausser uns arbeiten dort John, der Manager, Chris, der Koch und Anne, die auch als Backpackerin hier ist und aus Irland kommt 🙂 Laura und ich blieben allerdings nur kurz in der Bar, da wir totmuede waren. Die erste Nacht teilten wir uns ein Zimmer, aber ab heute hab ich endlich wieder mein eigenes Ziiiimer!!!! Wie geil, nach 8 Monaten im Hostel oder Zelt, endlich mal wieder Privatsphaere, juhuuu! Und die Zimmer sind echt gross, sogar mit TV, DVD Player und Kuehlschrank, yeah, besser geht’s nicht 😉
Gegen 23 Uhr gingen wir dann ins Bett, quatschten aber noch Ewigkeiten, bis wir dann endlich einschliefen. Heute Morgen sind wir gegen 8 Uhr aufgestanden und haben gefruehstueckt und Laura war heute als erste mit Cleaning dran und ich hatte den Vormittag frei und bin dann morgen frueh dran. Hab 12 Uhr mit Bob in der Bar angefangen und dort fuer ein paar Stunden gearbeitet. Boah, bekomme jetzt schon ne Krise, weil die Kasse so aetzend ist, da gibt’s Tausend verschiedene Knoepfe mit Abkuerzungen fuer alle moeglichen Getraenke und ich war erstmal leicht ueberfordert. Zum Glueck war nicht viel los und irgendwann kam Anne auch mit hinter die Bar, die alles etwas besser erklaert hat, als Bob. Die Kundschaft war ziemlich alt meistens und auch einige Aboriginals, die meistens kistenweise Bier geordert haben… Man zapft das Bier hier auch voll anders als in Deutschland, da macht man ja immer ne schoene Schaumkrone drauf, was die hier allerdings nicht so wollen. Musst ich mich erst mal wieder umgewoehnen 😉
Ab 18 Uhr arbeite ich dann wieder und bin gespannt wie es laeuft und was so fuer Leute da sein werden. Anne meinte, dass es freitags immer richtig voll wird, oh Gott… Naja, aber wir sind wohl dann zu dritt und ich hoff ich lern es schnell mit dem Kassenteil umzugehen und die Leute richtig zu verstehen. Ein paar waren echt voll schwer zu verstehen und dann nennen die immer nur die Haelfte von irgendwelchen Biernamen oder Getraenken, die ich nicht kenne und benutzen irgendwelche komischen Worte fuer die Glaeser, eh… Naja, das bekomm ich schon hin irgendwie 😉
Hab bis kurz vor15 Uhr hinter der Theke gestanden und sitz jetzt draussen auf der Terrasse und geniesse die Sonne. Laura ist auch grad wieder gekommen und wir chillen noch ein bisschen hier rum. Ich hoff ich komm bald ins Internet, das ist hier auch nur ein Mini-Kaff mit nicht mal 800 Einwohnern, aber es soll wohl irgendwo Internet geben…
19.08.2011, 12.30 Uhr
Huhu ihr Lieben und sonnige Gruesse aus Meekatharra! Hab endlich Internet hier und will euch nur noch schnell nen Rueckblick meiner ersten Woche im Hotel & Pub schreiben. Mein Tag hier ist eigentlich immer in verschiedene Schichten aufgeteilt, morgens (ab 9 Uhr) arbeite ich im Hotel & Motel, zusammen mit entweder Laura oder Anne und wir machen die Zimmer fertig, etc. Dann hab ich meist ein paar Stunden frei und fang dann entweder 12 Uhr oder 14 Uhr (manchmal auch erst 18 Uhr) im Pub an. Wir arbeiten immer unterschiedlich viele Stunden, manchmal hab ich schon 18 Uhr Feierabend, manchmal auch erst gegen Mitternacht. Aber durch die Teilschichten ist es nicht wirklich anstrengend, da man zwischendrin immer Mal Freizeit hat. Mein Team besteht aus Anne, 29, aus Irland, Laura, 24, aus England, Bob (schaetz mal Ende 50), John (auch so in den 50ern) und Chris (aehnliches Alter). Bob und John managen den Laden und Chris ist der Koch hier im Restaurant. Hab jetzt auch schon angefangen in der Kueche zu arbeiten und bereite da das Essen und so weiter mit vor und serviere dann das Bestellte. Montag war ich das erste Mal abends allein hinter der Theke, aber mittlerweile hab ich die Kasse auch langsam raus und weiss ungefaehr welche Tasten ich druecken muss. Gegen 21 Uhr waren dann nur noch John und Anne (die schon Feierabend hatten) und 2 Stammgaeste da und John hat mir dann erstmal Bier mit ausgegeben und bis 22 Uhr wars voll chillig, wir haben alle zusammen getrunken und ich hab nebenbei die Theke sauber gemacht. Der eine Gast, Alex, hat dann noch ne Vodkarunde ausgegeben und ich war auch mit dabei, hehe, so muss man arbeiten 😉
Gestern war mein bisher laengster und anstrengendster Tag im Pub. Hier war gestern ‚Tan Day‘, wo an den Vietnamkrieg erinnert wurde. Die Maedels und ich wurden eingeladen mit zum Memorial Service zu kommen und da ich neugierig war, sagte ich zu. Dafuer musste ich allerdings 5.30 Uhr aufstehen, da der Service halb 7 losging… Naja, war ganz interessant, ein paar Veterane waren da und haben halt ne Rede gehalten und dann haben alle moeglichen Leute Kraenze zur Gedenkstaette gelegt usw. Danach gabs noch lecker Irish Breakfast, wofuer sich das Aufstehen gelohnt hat 😉 Laura und ich hatten dann morgens Zimmerdienst und fingen 8 Uhr an und waren halb elf wieder fertig und ich bin dann noch ein Nickerchen gemacht, weil ich 14 Uhr wieder in der Bar sein musste. Hab dann dort bis 18 Uhr gearbeitet, was ganz chillig war, weils erst gegen 16 Uhr etwas busy wurde. Eigentlich sind ca. 80 % der Gaeste Einwohner und Stammgaeste und so langsam weiss ich auch was die alle trinken und deren Namen 😉 Sind fast alles Maenner im mittleren Alter, die ganz gern mal rumschekern, lol ist ganz witzig 😉 18 Uhr bin ich dann mit Bob in die Kueche, da Chris frei hatte. In 2 Stunden haben wir etwa 67 Essen gemacht und ich bin die ganze Zeit nur am Rumlaufen gewesen und hab die Salate fuer die Teller vorbereitet. Eigentlich haetten wir 20 Uhr Feierabend gehabt, aber daraus wurde erst halb zehn 😉 Danach hat uns John erstmal noch ne Runde Bier bzw. mir Cider ausgegeben und ich sass noch bis halb elf mit den beiden zusammen.
Heute hab ich quasi wieder den gleichen Ablauf vor mir, nur dass ich heut bis 8.30 schlafen konnte, weil wir normalerweise erst 9 Uhr anfangen mit den Zimmern.
Ich bin echt froh darueber, dass ich mich fuer diesen Job entschieden hab. Ich komm super mit meinen Kollegen aus und die Maedels sind auch super nett und man kann echt einfach mit denen quatschen. Die Gaeste sind auch zu 98 % super drauf. Klar, sind immer mal ein paar dabei, wo ich mir denke, die sollten vielleicht lieber mal mit dem Saufen aufhoeren, aber das gibt’s ja ueberall. Die Aboriginals sind etwas anstrengend, weil ich die oft kaum verstehe, aber mittlerweile hab ich es langsam raus, weil die fast immer nur das Gleiche bestellen (immer Take Away, meistens kistenweise Bier). Ansonsten gewoehn ich mich auch an den krassen Akzent und kenn die meisten Abkuerzungen, die es fuer diverse Biere hier gibt 😉
Wenn ich grad nicht arbeite, chill ich meist mit Laura auf dem Balkon und geniess die Sonne. Hier ist es echt super warm tagsueber und meistens auch schoenes Wetter. Viel machen kann mir ansonsten auch glaub ich kaum, in dem Kaff 😉 Hab schon 3 Buecher in ner Woche gelesen 😉 Bob hat mir noch nen DVD Player gegeben und 2 Kisten DVDs dazu, wenigstens kommt so keine Langeweile auf 😉
Das Essen ist auch super gut hier. Meistens werden wir gefragt, was wir gern Essen moechten und Chris (oder Bob) bereitet es dann frisch vor und wir essen dann, je nachdem wir fertig mit der Abendschicht sind. 6 Wochen bleib ich jetzt nun noch ungefaehr hier und ich denk, dass es echt ne super Zeit hier wird. Vor allem, weil das Arbeitsklima super ist und die meisten Gaeste auch echt nett sind. Letztes Wochenende wusste hier schon jeder meinen Namen und im Supermarkt wurd ich von irgendwelchen fremden Leuten gegruesst, die mich fragten, wie es mir hier gefaellt 😉 Ein Stammgast, Jim, stand uebrigens mal an der Kasse im Shop vor mir und hat dann kurzerhand meine Kekse mit bezahlt, wie nett ist das denn 😉
Trinkgeld gibt’s hier uebrigens auch immer taeglich, was ganz cool ist, weil die es hier in Australien, ja glaub ich nicht so mit Trinkgeld haben, vor allem hinter der Bar.
Na gut, ihr Lieben, jetzt ist wisst ihr ja so ungefaehr, was ich hier so treibe und ich meld mich dann irgendwann wieder bei euch, wenns was zu erzaehlen gibt. Denk mal hier wird nix weiter spannendes passieren, aber wenn doch, dann erzaehl ich euch davon 😉
Vermiss euch alle und schick viele Druecker nach Europa!
Eure Manja
PS: neue Photoalben findet ihr hier:
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https://picasaweb.google.com/113817061798953737726/WestCoastAustralia