05.08.2011, 12.00 Uhr
Hullo meine Lieblingsleser und viele Gruesse vom Highway Richtung Perth! Nach fast 3 Wochen und ueber 10.000 Kilometern, ist heute der letzte Tag auf der Strasse angebrochen! Nun aber erst mal zurueck zu den letzten Tagen.
Donnerstag, den 28.07., fuhren wir kurz nach 8 Uhr weiter und zwar auf dem Victoria Highway, Richtung Kununurra, Western Australia. Waehrend der Fahrt kamen unterwegs immer mal Warnschilder, dass an der Grenze zwischen Northern Territory und Westaustralien ne Quarantaenestelle ist, wo man Obst und Gemuese wegwerfen soll, damit keine Fliegeneier dahin eingefuehrt werden. Dachten uns erst mal nicht viel dabei, vielleicht waeren ja dort ein paar Muelltonnen, wo man das Zeugs reintun soll und wir haetten unsere Einkaeufe rueber geschmuggelt… Tja, nix da… die haben da echt nen richtigen Grenzuebergang aufgebaut, mit ‚Beamten‘ die, die Autos durchsuchten! Wie schoen, dass wir einen Tag vorher noch schoen nen Grosseinkauf gemacht hatten, um uns mit Obst und Gemuese fuer die Fahrt einzudecken… Ich sag euch, dass sah echt aus wie Frueher, wenn man rueber zu den Tschechen gefahren ist, mit langer Autoschlange und Warten… Jenny und ich verbrachten die Zeit damit, soviel wie moeglich zu essen und somit standen wir dann vorm Auto und pfiffen uns noch in kurzer Zeit diverse Kiwis, Birnen, Passionsfruechte und Moehren rein, die Leute hinter uns dachten sich wahrscheinlich, dass wir nen Schaden haben 😉
Endlich kam dann unser Auto durch die Kontrolle und wir gaben alles ab, was wir nicht mehr essen konnten. Dann waren wir endlich in Westaustralien und fuhren entlang des Gregory Nationalparks. Sahen dort richtig krasse Felsformationen, ueberall war roter Sand und hin und wieder ein paar Seen dazwischen. Die Nacht stoppten wir dann in Fitzroy Crossing, wo wir wieder campten. Am naechsten Morgen ging die Fahrt dann Richtung Broome weiter, was wir gegen Mittag erreichten. Checkten dort im Cable Beach Caravan Park ein und suchten dann einen der schoensten Straende Australiens auf. Der Cable Beach sah echt traumhaft aus. Riesige Duenen, weisser Sand und super klares Wasser. Knallten uns dann fuer ein paar Stunden in die Sonne, gingen baden und planschten in den Wellen 😉 Danach gabs noch schoen kaltes Cider fuer Jenny und mich und Bier fuer Uwe, ein Traum! Als sich die Sonne dann langsam senkte schossen wir noch tausend Bilder, denn es sah einfach alles unglaublich schoen aus. Halb sechs gingen wir dann hoch auf die Duene und sahen zu wie die Sonne langsam im Meer unter ging.
Am naechsten Tag gingen wir nochmal an den Strand und chillten da noch eine Weile rum, schwammen wieder in den Wellen und genossen nochmal die heisse Sonne. Dann wurde es wieder Zeit zu gehen und wir fuhren nochmal schnell Vorraete einkaufen. Weiter ging die Fahrt dann Richtung Exmouth. Verbrachten die Nacht in Pardoo auf einem Campingplatz und an so einer Raststaette unterwegs sah ich noch einen weissen Strauss, der sah krass aus! Sonntagmorgen ging es schliesslich weiter nach Exmouth. Unterwegs wurden wir noch von der Polizei angehalten, weil Uwe 120 km/h statt 110 fuhr, upps… Strafgebuehr dafuer sind 75 $…
Die Landschaft aenderte sich uebrigens wieder und es sah stellenweise echt aus als waeren wir in Irland gewesen! Schliesslich kamen wir am spaeten Nachmittag in Exmouth an. Dort waren alle Campingplaetze ausgebucht und wir mussten auf nem Footballplatz Zelt aufschlagen. Die Ausbeuter da haben uns dafuer dann auch noch 35 Dollar berechnet, unglaublich. Als die sahen, dass wir zu dritt sind (Jenny und ich gehen ueberall immer allein zur Rezeption, weil man oft pro Person berechnet wird), wollten die sogar nochmal 15$ mehr haben, aber wir haben uns geweigert und schliesslich haben die es bei 35 belassen… Abends starteten wir dann noch ne Singsession und tranken gemuetlich Wein und Whiskey Cola. Beschwerden von den Nachbarn kamen nicht, anscheinend klang es nicht allzu grausam 😉
Montagmorgen fuhren wir dann noch an den Strand, aber so prall war es da gar nicht. Haette mir das viel schoener da vorgestellt, weil immer alle so von Exmouth geschwaermt haben. Fuhren dann noch ne Tankstelle an und ich kaufte mir noch was fuer die Fahrt, als ich raus gehen wollte ging auf einmal der Alarm los. Voll peinlich eh… Ging nochmal zur Kasse und die sagte mir ich soll nochmal raus gehen und natuerlich ging nochmal der Alarm los. Boah, war das peinlich… Die hat dann noch meine Tasche kontrolliert, aber natuerlich war da nix weiter drin, sie meinte vielleicht waere es mein Ipod oder Handy… Wartete dann noch auf Jenny und als wir raus liefen, gings dann nochmal los, oh man 😉 Naja, nochmal wollte sie mich dann nicht kontrollieren und wir fuhren schnell da weg 😉 Dann gings zum Leuchtturm, wo ich diesmal wirklich dachte ich waere in Irland. Es war ziemlich windig und die Kueste sah aus wie im irischen Westen. Nachdem wir genuegend Bilder geschossen hatten, fuhren wir zum Cape Range Nationalpark, wo es wunderschoene Straende gibt! Liefen an einem dort lang und als ich mit den Beinen durchs flache Wasser lief, kam auf einmal ne Monsterwelle und ich hatte erstmal nen klitschnassen Rock, prima…
Dann ging die Fahrt weiter gen Sueden und schliesslich erreichten wir Coral Bay, ein supersuesser Urlaubsort direkt am Meer. Checkten dort fuer 2 Naechte auf dem Campingplatz ein und gingen dann erstmal in Fin’s Café lecker essen. Dann suchten wir noch das einzige Pub im Ort auf und genossen ein kuehles Bier, mit Blick aufs Meer. Bekamen dann noch Gesellschaft von nem Australier, der hier zum Angeln ist und er erzaehlte uns alles Moegliche und wir staubten sogar noch 2 Bier von ihm ab 😉 Als wir zurueck zum Campingplatz wollten, sahen wir auf einmal ne Menschenmasse vor so ner Huette stehen und gingen natuerlich da hin. Die Huette stellte sich als Fischsaeuberungsstation raus und die Fischer bereiteten da ihre Faenge zu. Da waren ein paar Brocken an Fisch dabei sag ich euch und alle so bunt! Quatschten da noch kurz mit ein paar Anglern und gingen dann zurueck zum Camp, wo wir auf unsere Nachbarn trafen. Der Mann war Schweizer und ist mit einer Australierin verheiratet. Der ist als Bootsbauer hier her gekommen und hat dann eine eigene Firma gegruendet, welche Autos so umgeruestet hat, dass diese nur mit Wasserstoff fahren. Krass oder? Er meinte, dass er die Teile die man dazu braucht, in die ganze Welt exportiert hat. Anscheinend hatte die australische Regierung aber was dagegen und hat die Firma dann dicht gemacht, da man ja so viel zu viel Sprit spart… Er selbst faehrt aber wohl weiterhin mit seinem Wasserstoffauto.
Dienstag fruehstueckten wir dann in aller Ruhe und verbrachten den ganzen Tag am Strand. Jenny und ich suchten uns zunaechst wohl ne falsche Stelle am Strand raus… Als ich gerade schoen am Wegdoesen war, kam auf einmal die Flut rein und es wurde ein wenig nass unterm Hintern 😉 Fanden dann schliesslich ne bessere Stelle und relaxten in der Sonne und gingen im klaren Wasser baden. Abends war dann noch ne Fischfuetterung im flachen Wasser und da schwammen echt riesige Fische ganz nah an uns ran. Zum Abendbrot grillten wir lecker Steaks und Wuerste und kochten dazu noch Pasta. Man, tat das mal wieder gut, nach tagelanger Ernaehrung von Sandwiches waehrend der Fahrt 😉 Abends machten wir auch nur nen Ruhigen und ich schaute mir endlich mal wieder nen Film an.
Mittwoch machten wir dann noch in Ruhe Fruehstueck und fuhren dann weiter Richtung Monkey Mia. Unterwegs kamen wir wieder an pinken Seen vorbei und hielten an diversen Aussichtspunkten an, darunter auch Eagle Bluff. Der Ausblick dort war wirklich super! Riesige Klippen, tuerkisfarbenes klares Wasser und weisser Sandstrand. Im Sommer kann man von oben aus wohl auch Haie und Rochen sehen, die durchs flache Wasser schwimmen. Leider haben wir keine gesehen, die halten sich wohl grad in waermeren Gewaessern auf. Uebrigens wurde es unterwegs immer kuehler, je weiter suedlicher wir kamen. Erreichten schliesslich Monkey Mia, was eigentlich nur aus einem Resort besteht und checkten da fuer eine Nacht ein. Als wir alles aufgebaut hatten, ging es bepackt mit Wein an den Strand, der auch wieder unglaublich schoen aussah. Ich sammelte Muscheln und auf einmal sah ich wie vor mir im Wasser Delfine auftauchten und durch die Wellen sprangen! Uwe hat Bilder geschossen, ich hoff mal die sind geworden, da mein Akku mal wieder leer war… Aber das sah echt genial aus, die Sonne senkte sich grad und die Delfine spielten quasi ein paar Meter von uns entfernt im Wasser 🙂 Beobachteten die noch ne Weile und trafen dann noch auf 2 Australier, die auf dem gleichen Campingplatz in Coral Bay waren und quatschten mit denen noch. Jane und ihre Tochter kommen aus ner Stadt suedlich von Perth und die haben Jenny und mich direkt zu sich nach Hause eingeladen, falls wir mal da unten sein sollten, voll nett, oder?
Gestern Morgen standen wir dann zeitig auf, denn 7.40 Uhr war Delfinfuetterung angesagt! Als wir am Strand ankamen, stand da schon ne Menschenmasse rum und wir warteten geduldig bis die Delfine angeschwommen kamen. Die sind echt so nah an uns ran gekommen, das war unglaublich! Ein paar Leute wurden dann rausgesucht und konnten die Delfine mit Fischen fuettern und dann war das Spektakel schon wieder vorueber. Den Abend vorher war es auf jeden Fall schoener, denn man hatte seine Ruhe, weil kaum Leute am Strand waren. Insgesamt werden die wohl drei Mal waehrend des Vormittages gefuettert, aber ich hab mir nur die ersten beiden Fuetterungen angeschaut.
Bin dann noch ein bisschen am Strand lang spaziert und hab wieder Muscheln gesammelt, hab ja noch nicht genug davon 😉 Zum Sonnen und Baden wars leider zu windig und kuehl und wir fuhren gegen Mittag dann schliesslich weiter in den Sueden. Quatschten vorher nochmal mit den beiden Australiern, die wieder Richtung Heimat fuhren wollten. Sie gaben uns den Namen von dem Campingplatz, wo sie unterwegs stoppen wollten und wir entschlossen uns dann auch dahin zu fahren. Die Landschaft unterwegs aenderte sich auch mal wieder, ueberall waren gruene Huegel, wo Schafe grasten und tausende bunte Blumen, ich dachte echt wir fahren durch England oder Irland, auch die Temperaturen waren passend 😉 14.30 Uhr haben wir uebrigens die 10.000 km Grenze ueberschritten! Abends kamen wir dann in Dongara an und checkten im Seaspray Caravan Park ein. Eigentlich bezahlt man da fuer einen Stellplatz mit eigenem Duschhaus wohl 40$, doch als der Mann an der Rezeption Jennys und meinen Gesichtsausdruck sah, als er den Preis nannte, ging er auf 30$ runter 😉 Der Ort ist auch voll suess und der Strand auch mal wieder wunderschoen, von unserem Platz konnte man sogar noch das Meer sehen 😉 Jane und Tochter Caitlin kamen uebrigens zeitgleich wie wir an und wir quatschten dann noch ne Weile mit denen.
Die Temperaturen sind echt ziemlich gefallen und wir mussten die langen Sachen wieder rausholen. Schrecklich, kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal tagsueber lang tragen musste… Die Nacht ueber war es auch extrem kalt und ich war mal wieder froh, dass ich noch ne Extradecke aus dem Hostel in Alice Springs hatte 😉
Heute Morgen fuhren wir schliesslich weiter und befinden uns momentan irgendwo noerdlich von Perth, wo wir in nicht allzu langer Zeit ankommen sollten. Koennen dort bei einer Bekannten von Jennys Freund Andy wohnen, was richtig cool von ihr ist, schliesslich kennt sie uns ja gar nicht. In Perth hoff ich dann so schnell wie moeglich wieder nen Job zu finden und da noch ein paar Monate zu arbeiten, bevor ich dann runter in den Sueden Australiens mache.
So meine Lieben, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Ich meld mich dann aus Perth, wo wir hoffentlich nicht erfrieren werden 😉 Glaub tagsueber sind die Temperaturen um die 20 Grad, brrr… schon ne leichte Veraenderung, nach monatelanger Zeit mit Temperaturen um die 30 Grad 😉
Vermiss euch alle und freu mich schon jetzt wahnsinnig auf das Wiedersehen 🙂
Eure Manja
PS. Zeitverschiebung ist jetzt uebrigens nur noch 6 Stunden nach Deutschland!
Nachtrag: Sind gut in Perth angekommen und haben Freitag Abend mit Abby und ihrer Cousin verbracht. Sie wohnt etwas ausserhalb von Perth City und hat 3 Kinder, die mittlerweile etwas anstrengend werden, da sie die halbe Nacht schreien… Samstag haben wir mit Uwe Tour durch Perth gemacht und waren abends noch mit ihm und einem befreundeten Ehepaar von ihm, im Pub. Gestern haben Jenny und ich ihn zum Flughafen gebracht und ich hab erste Bewerbungen abgeschickt. Abends haben Jenny und ich nur gegammelt und Film geschaut.
Sitz jetzt in der Buecherei, weils hier kostenlos wifi gibt und wir sind bis eben unterwegs gewesen, um wegen Jennys Auto anzufragen. Leute ich sag euch, wenn ihr euch ein Auto hier kauft, dann versucht es auch wieder in dem Bundesstaat zu verkaufen, wo ihr es her habt, ist echt super schwierig die ganze Sache hier. Da das Nummernschild von NSW ist und wir aber hier in Western Australia sind, wirds wohl nicht ganz so einfach werden, mit dem Verkauf. Wir klappern dann mal noch die ganzen Hostels hier ab und haengen Flyer vom Auto aus, drueckt die Daumen, dass sie das Auto hier ueberhaupt los bekommt…
Ich hab eventuell schon nen Job, ausserhalb von Perth, mehr Infos dazu, wenn ich die Stelle bekomme 🙂
Bis bald meine Lieben und viele Druecker!
PS: Bilder folgen, sobald ich aussortiert hab 😉