Vom Rucksack bis zur Packliste
Ein Jahr unterwegs sein, ein Jahr aus dem Koffer bzw. Rucksack leben, da kommt schnell die Frage auf, WAS nehme ich nur mit und WOHIN werde ich all das packen?
Das Gepäckstück
Mir war relativ schnell klar, dass ich lieber mit einem Rucksack reisen würde als mit einem Koffer. Klar, mir war bewusst, dass ich diesen Rucksack ein Jahr lang auf meinen Schultern schleppen würde, aber man hat die Hände frei, kann mühelos überall damit rumreisen und ich wollte einfach ein richtiger „Backpacker“ sein. Ich habe auch nach Kombi-Alternativen geschaut, die Rucksack und Koffer in Einem sind, quasi ein Koffer mit Tragegurten, aber ich fand diese dann doch eher unbequem, als ich ein paar Modelle getestet habe, bzw. hatte ich damals auch kaum positive Meinungen im Internet dazu gefunden. Das alles wurde während meiner Reise noch bestätigt, da meine Freundin, mit der ich gereist bin, ein solches Kombi-Teil hatte und es ziemlich unbequem war, wenn sie den Koffer mal tragen musste.
Wir sind vor unserer Work & Travel Zeit in Australien, mehrere Wochen durch Südostasien gereist und gerade dort war ich froh, mich für meinen Backpack entschieden zu haben. Wir waren sehr oft auf unbefestigten Straßen unterwegs, wo es einfach nur mühsam gewesen wäre, den Koffer die ganze Zeit hinter sich herzuziehen, mal abgesehen vom ganzen Dreck, den man dann noch mitschleift. Klar, man ist nie extrem lange Stecken zu Fuß unterwegs, aber manchmal endete unser Bus, Boot oder Zug an Stellen, wo man seinen Koffer nun mal nicht lang rollen kann. Als wir zum Beispiel in Laos, auf den Four Thousand Islands in Don Khone mit einem kleinen Boot anlegten, mussten wir erst einmal eine Böschung hochsteigen und dann auch noch einen Graben überwinden, um auf eine Straße zu gelangen. Mit dem Rucksack war das definitiv erträglicher. Meine Freundin hingegen, musste sich mit ihrem Koffer ziemlich abmühen.
In Australien selbst ist es meiner Meinung nach ziemlich egal, mit was man reist. Entweder kauft man sich ein Auto und schmeißt den Koffer/Backpack hinten rein, oder man reist via Bus, wo das Ganze dann auch im Gepäckbereich verstaut wird und zu Fuß ist man selten lang unterwegs, wo man sein gesamtes Hab und Gut mitschleppen müsste. Dennoch war ich meistens froh, mir einen Rucksack gekauft zu haben. Gerade wenn man im Outback unterwegs ist (ohne eigenes Auto in meinem Fall), wo roter Sand einfach überall ist und dieser sich schön am Koffer und zwischen den Rädern absetzen kann.
Das einzig Negative für mich damals war das Ein- und Auspacken des Rucksacks. Dieser hatte nämlich keinen Reißverschluss, sondern nur von oben eine Öffnung und ich musste jedes Mal überlegen, was ich nun hoch packe und was unten verstaut werden kann. Aber irgendwann hat man sich auch daran gewöhnt und seine Klamotten dementsprechend verstaut. Aber ich empfehle jedem nach einem Rucksack zu schauen, der wie eine Reisetasche geöffnet werden kann!
Gekauft hatte ich mir übrigens folgendes Modell, ein Salewa KAILUA II 70+10 BP Fazit für mich also zum Gepäck: Ich bin froh, mir damals den Rucksack gekauft zu haben, der ist 7 Jahre später übrigens immer noch in Ordnung und wurde auch schon für weitere Trips benutzt.
Hier noch eine Auswahl an Testsiegern (Stand 2018 – Stiftung Warentest):
Testsieger Osprey Kestrel 48
Platz 2 ging an den Lowe Alpine AirZone Trek 40
Und auf Platz 3 im Test landete Fjällraven Abisko Friluft 45
Die Packliste für Work & Travel in Australien
Endlich hatte ich mich als für meinen Rucksack entschieden, nun kam aber die schwierigere Aufgabe, WAS NEHM ICH NUR MIT?
Natürlich braucht man für ein Jahr einiges an Sachen und ich hatte nicht viel Ahnung, wie das Wetter werden würde. Klar Australien: Das Land der Sonne, des Sommers, des Strandes und so weiter, aber schließlich hat auch Australien einen Herbst und einen Winter. Ganzjährig warm bleibt es ja nur oben im tropischen Norden. Also mussten auch wärmere Sachen mit.
Letztendlich füllte ich meinen Rucksack mit folgenden Dingen:
Unterwäsche für 10 Tage / 3 BHs, 5 Paar Socken und ein Paar Kuschelsocken
Fleece-Jacke, 2 Langarm-Shirts, 4 T-Shirts, 2 Spaghettiträger-Shirts, 2 Tank Tops
3 Kleider, 4 kurze Hosen, 2 Röcke
2 Bikinis, 2 Basecaps
Strickjacken, 2 Pullover, eine Übergangsjacke
Eine Jeans, eine Leggings, eine Jogginghose
Ein Paar Flip Flops, 2 Paar Ballerinas, meine Cowboystiefel und ein Paar Sneakers
Beutel für dreckige Wäsche und zum Organisieren
Ja, all das hat tatsächlich in meinen Rucksack gepasst, die Klamotten habe ich allesamt eingerollt, um Platz zu sparen. Sicher hätte ich auch weniger mitnehmen können, meist habe ich eh das gleiche getragen – kurze Shorts und ein Shirt, aber man lernt ja aus Erfahrung. Getragen habe ich dennoch das Meiste von den oben genannten Dingen. Die Cowboy-Boots habe ich zum Beispiel während meiner Arbeit auf der Cattle-Station getragen, genauso wie die langen Jeans. Die Ballerinas habe ich oft beim Ausgehen angezogen und kalt wird es auch in Australien, weswegen ich sehr froh war, meine Fleece Jacke eingepackt zu haben. Vieles habe ich unterwegs dann auch weggeschmissen und ersetzt mit anderen Klamotten die ich mir da unten zu gelegt habe, wie z.B. ein weites Hemd für die Arbeit auf der Apfelfarm.
Während meiner Arbeit im Outback-Pub habe ich meine Kleider tragen können, das machte einen besseren Eindruck auf die Gäste, als nur Shorts und T-Shirt zu tragen.
Natürlich fehlen in meiner Packliste noch ein paar Dinge, die ich nun noch aufzählen möchte.
Ganz wichtig für den Anfang fand ich, Sonnencreme dabei zu haben. Gerade in Asien war diese extrem teuer und ich war froh, dass ich einer 30er und eine 20er Creme aus Deutschland dabeihatte. In Australien gab es dann immer eine Großpackung Sonnencreme, die ich dann immer in eine kleinere Tube umgefüllt hatte. Auch in Australien fand ich die Creme unglaublich teuer. Aber lieber Geld dafür ausgeben, als am Ende mit Hautkrebs abzureisen.
Weiterhin hatte ich noch 2 große und ein kleines Handtuch dabei, man lebt nun mal in Hostels oder auf dem Campingplatz und nicht im Hotel, wo ein Handtuch Standard ist.
Mein Travelsheet durfte natürlich auch nicht fehlen, das ist ein ganz dünner Schlafsack, den ich Asien eigentlich täglich benutzt habe und auch in Australien, wenn ich in Hostels übernachtet habe noch zusätzlich unter die Decke kam.
Außerdem kam noch eine Iso-Matte auf den Rucksack, von der ich mich allerdings nach meinem ersten Farmaufenthalt trennte und auch mein Nackenkissen durfte nicht fehlen. Gerade während des Fluges oder den langen Busfahrten in Australien war das Kissen einfach nur der Himmel auf Erden.
Von meinem Bruder bekam ich außerdem noch ein kleines Reise Set mit Mini-Kissen und Schlafmaske geschenkt, welches auch noch Platz fand.
Die Klamotten kamen alle in den großen Bauch des Rucksacks, den unteren Bereich füllte ich mit meinen Schuhen und dem Minikissen. In die kleineren Seitentaschen steckte ich mein Taschenmesser, das Kombigerät aus Messer, Gabel und Löffel, das Fernglas sowie 2 Glücksbringer. Außerdem hatte ich noch ein oberes Fach, wo ich meist mein Nackenkissen und einen Lonely Planet lagerte. Ganz wichtig natürlich auch ein Taschenmesser, Klappbesteck (gerade wenn man nicht immer in Hostels übernachtet, total praktisch beim Camping) und ein kleines Fernglas!
Außen dran baumelte in Australien dann noch mein Schlafsack, welchen ich mir im Kmart kaufte.
In mein Kosmetiktäschlein packte ich folgende Dinge:
Tampons, Nivea Creme fürs Gesicht, Einwegrasierer
Abdeckstift, Mascara und Kajal (auch wenn die selten mal benutzt worden sind)
Pinzette, Feile und Nagelknipser
Pflaster, Ohropax (!!!) – Ganz wichtig, gerade in Hostels, Aspirin
Duschgel, Haarwaschmittel, Zahnbürste und Zahnpasta, Deoroller
Bürste, Haargummis
Als Handgepäck benutzte ich eine größere Handtasche, in der allerlei Krims-Krams verstaut werden konnte. Folgendes war der Inhalt:
Netbook/ Tablet, Handy, Kamera, Ladekabel, externe Festplatte
Notizbuch, Lonely Planet Australien und Südostasien (einen davon hatte ich immer im Rucksack, den anderen im Handgepäck – je nachdem wo ich mich gerade aufhielt) und ein normales Buch
Zahnputzzeug während des Fluges, Lippenpflegestift, Sarong (perfekt für eigentlich alles, ob als Kissenbezug oder Decke oder Schal, ich habe es immer gebraucht), Sonnenbrille
Wasserflasche, Reisepass, Feuerzeuge, Kugelschreiber
Taschenlampe, wichtige Dokumente (Krankenversicherung, etc.), Geldbörse + etwas Bargeld, Geldkarten und in Asien noch Umschläge mit verschiedenen Währungen, Bauchtasche (hatte ich nur in Asien um)
All das habe ich mit mir herumgeschleppt, dazu kam in Australien dann noch ein Zelt und eine Luftmatratze, die dann statt der Isomatte auf meinem Rucksack ihren Platz fand. Ich weiß heute, dass ich damals auf einiges hätte verzichten können, manchmal kam ich mir echt wie ein Packesel vor, allerdings habe ich es trotzdem fast ein Jahr lang geschafft, all das mit mir rumzutragen. Ich bin auch ein Bücherwurm und hatte selten weniger als 2 Bücher mit dabei. Zum Glück war ich nie lange Strecken zu Fuß unterwegs und ich habe es immer geschafft, meinen Krempel mit zunehmen 🙂
Für meine längeren Trips nach Südostasien habe ich deutlich weniger mitgenommen. Handgepäck und Kosmetiktasche waren ähnlich, jedoch habe ich sehr viel weniger an Klamotten mitgenommen. Aus Erfahrung her wusste ich, dass man ganz einfach die Wäsche im Guesthouse waschen lassen kann und somit hatte ich auch nur ein paar Shirts, Shorts und Kleider mit. Unterwäsche hatte ich für ca. eine Woche eingepackt und auch nur 2 Strickjacken dabei, da es ja wirklich immer nur ins warme Klima ging. Ins Gepäck gesellte sich dann natürlich noch eine Reiseapotheke, die Paracetamol, Reisetabletten, etc. und ganz wichtig NOBITE – Moskitospray beinhaltete. Das Nobite war echt wirklich sehr gut und ich hatte kaum mal einen Mückenstich, obwohl ich normalerweise von den Viechern immer überfallen werde!