Kampot 01.04.2018 – 05.04.2018
Endlich hatten wir eine weitere längere Fahrt überlebt und suchten, bewaffnet mit unserem Kram und MapsMe, nach unserem Hotel. Fast 2 KM schleppten wir uns dorthin und waren froh, als wir endlich dort angekommen waren.
Gebucht hatte ich für drei Nächte einen Bungalow im Two Moons Hotel, allerdings hatte der weder eine Klimaanlage noch den Kühlschrank, der in der Beschreibung auf Agoda stand. Also wurde uns ein Zimmer im Haupthaus des Hotels angeboten und wir wurden positiv überrascht. Wir hatten ein riesiges Zimmer, ein Balkon zog sich um die Etage, es gab Sitzgelegenheiten und die erhoffte Klimanlage und der Kühlschrank waren auch vorhanden! Unser Hotel hatte auch einen Pool und es war alles sauber und ordentlich und ich fühlte mich sofort mal wieder richtig wohl, sodass wir direkt noch eine Nacht dran hingen!
In Kampot hatten wir auch Halbzeit, krass wie die Zeit doch rennt. Wir waren nun etwas über 2 Monate auf Reisen und hatten noch weitere zwei vor uns. Wir merkten dort erstmals erste Erscheinungen von Reisemüdigkeit. Ich merkte das ganz besonders, denn ich hatte auf absolut gar nichts Bock. Keine Lust mir was anzuschauen, keine Lust Blog zu schreiben, keine Lust in der Sonne zu liegen, noch nicht mal Lust zum Fotos machen oder Lesen hatte ich!
Reisen ist ja wirklich toll und ich liebe es total und bin froh, dass wir diese Erfahrung machen können, aber dort hatte ich echt das erste Mal sowas wie Heimweh. Ich hab mich einfach nach meiner Wohnung in Berlin, meinen Freunden und meiner Familie gesehnt. Habe das Essen und die Routine vermisst, mein Bett und meine Couch und einfach das normale Leben. Außerdem hab ich mir echt mal kühles Wetter und Regen gewünscht, diese ewige Hitze ging mir einfach total auf die Nerven.
Man stellt sich das glaub ich immer als langen Urlaub vor, so eine Langzeitreise, aber ich kann euch sagen, Urlaub sieht anders aus (Bei mir jedenfalls). Es ist echt anstrengend immer wieder von einem Ort zum Nächsten zu reisen, meist nur ein paar Nächte an einem Ort zu verbringen, nach Unterkünften zu suchen und zu schauen wie man am Besten von A nach B kommt. Dann muss man sein Hab und Gut auch immer wieder rum schleppen, packen, waschen oder waschen lassen und man sieht auch so viele Dinge, die das Hirn irgendwie verarbeiten muss. Das ist manchmal schon ziemlich anstrengend und nach den zwei Monaten des Rumreisens, hab ich es das erste Mal richtig gemerkt.
Ich war ja vor 7 Jahren auch schon länger unterwegs, das waren 6 Wochen Asien und danach 8 Monate Australien, wo ich aber auch gearbeitet hatte und meist mehrere Monate am Stück irgendwo gelebt habe, was wirklich angenehmer war. Letztes Jahr die 7 Wochen waren auch irgendwie anders, es hat sich ein wenig mehr wie Urlaub angefühlt, obwohl wir auch viel unterwegs waren, aber 7 Wochen sind halt keine 4 Monate.
Die Zeit in Kampot habe ich also wirklich damit verbracht, einfach mal absolut gar nichts zu machen und mich erholt! Ich habe die Sonne gemieden, die Vorhänge im Zimmer zu gemacht, Klimaanlage an und mich ins Bett gekuschelt und stundenlang einfach nur Serien auf dem Handy angeschaut! Das klingt wahrscheinlich total verrückt, aber es hat mir echt geholfen und nach der Zeit in Kampot ging es mir dann auch sofort wieder besser.
Da wir einen Kühlschrank hatten, deckten wir uns im Supermarkt mit Essen fürs Frühstück ein und bereiteten dann morgens immer ein leckeres Essen auf dem Balkon vor. Dann ging ich direkt wieder ins Zimmer, um der Hitze zu entfliehen. Auch Marco ging es ähnlich wie mir und er vertrieb sich die Zeit mit Sport, lesen und sonnenbaden. Erst abends ging es dann für uns immer in die Stadt, die wirklich sehr entspannt ist und viel Charme hat.
Dort schlenderten wir durch die Gassen und suchten uns ein Restaurant aus, wo wir lecker essen konnten. Übrigens hatte gefühlt jedes zweite Restaurant dort das Wort Pizza im Namen! An einem der Abende gönnte ich mir auch mal wieder eine und die war echt lecker! Kauften uns außerdem mal wieder Wein, der dort auch nicht so extrem teuer war, wie in den anderen Ländern, setzten uns auf den Balkon, quatschten stundenlang und hörten Musik dazu.
An einem anderen Abend gingen wir über einen kleinen Markt, der direkt vor unserem Hotel für ein paar Tage aufgebaut war, wo wir mal ein bisschen Streetfood probierten und zum Glück nicht die Mägen verdorben. Der Markt ansich war eher schrecklich, es wurden eigentlich nur Klamotten und andere Dinge verkauft, die kein Mensch braucht, es war laut und überall waren tausende Fliegen, außerdem gab es noch traumatisierende Karaokeshows auf der Bühne, die dort aufgebaut war. Nahmen also unser Essen und flohen zurück ins Hotel.
An einem anderen Tag gingen wir noch zu einem Nachtmarkt, der etwas mehr im Stadtzentrum lag, weil wir erhofften mal wieder Obst kaufen zu können, sowas gab es dort aber leider nicht und der Rest des Angebots war auch nicht so unseres.
Schlenderten also wieder zurück zum Fluß und dort entschieden wir spontan, auf einem der kleinen Restaurants auf dem Wasser, uns ein paar Gin Tonics zu genehmigen. Die waren sehr lecker und wir verbrachten noch einen entspannten Abend dort, der nur von einer riesigen Ratte gestört wurde, die da herum irrte.
Ansonsten machten wir nichts aufregendes, wie gesagt, wir hatten wahrscheinlich ein kleines Reise-Burnout! Wir schlenderten hier und da durch die kleine süße Stadt und shoppten ein paar Souvenirs, unter anderem den Kampot Pfeffer, der zu den besten Pfefferarten der Welt gehört und kauften auch wieder ein paar Postkarten. Ansonsten wurde die Zeit mit Erholung verbracht und somit konnten wir mit vollen Akkus in den zweiten Teil des 4-Monatigen Abenteuers starten!
Am 05.04. ging es dann für uns mit einem weiteren Bus weiter nach Kep. Zum Glück ist das die Nachbarstadt von Kampot und wir fuhren nicht mal 30 Minuten dahin und konnten auch gleich in unser Hotel einchecken.
Mehr dazu dann im nächsten Eintrag!
Eure Manja xx
PS: Für ein paar Bilder für euch konnte ich ich dann doch noch aufraffen!
Finde ich gut, dass du deiner Reisemüdigkeit nachgegeben hast. Ich glaube sie ist einfach ein normaler Teil davon, wenn man sich auf etwas Neues einstellt die längere Zeit. Und solange man nichts wegdrückt und sich darüber austauscht, geht es auch wieder weg. 🙂
Ja, hat auch echt gut getan und somit kann man jetzt das Reisen auch wieder genießen 🙂 LG aus Vietnam