21.05.2014, 17:42 Uhr
Hallo liebe Mitleser und unglaublich warme Grüße aus Hue, Vietnam 🙂
Wir sitzen gerade auf unserem Balkon, trinken vietnamesischen Rum mit Cola und genießen es derzeit mal nicht unterwegs zu sein 😉
Sonntag morgen standen wir gegen 7 Uhr auf und packten unseren Kram zusammen, danach gingen wir zum Frühstück und kurz darauf wurden wir von unserem Tour-Guide Binh, mit dem Minibus abgeholt. Trafen da auch auf unsere Reisegruppe für Halong Bay, die super lustig war, wie sich später herausstellte.
Fuhren knapp 4 Stunden Richtung Hafen und Binh erzählte uns in der Zwischenzeit über Vietnam und einige seiner Besonderheiten. Ganz interessant war es, über deren Beerdigungsrituale zu hören. Die Vietnamesen werden nämlich nicht nur einmal sondern zwei Mal bestattet. Der Tote bleibt wohl noch 48 Stunden bei der Familie, wird gewaschen und alle verabschieden sich, dann folgt die erste Bestattung. Bis 7 Tagen nach dem Tod, kocht die Familie wohl noch mit für ihn und stellt das Essen an das Grab. Danach folgt ein Ritual, wo sie diverse materielle Gegenstände, wie Handy, Computer, usw., angefertigt aus Papier, verbrennen. Sie glauben nämlich daran, dass der Tote, diese Gegenstände dann ins Jenseits mit nimmt. Ich glaub nach 7 Jahren wird dann das Grab geöffnet und, wie ich verstanden habe, ein Reis-Schnaps oder so was über die Knochen gekippt und dann werden die Gebeine (oder, wenn verbrannt, die Asche) wohl noch mal vergraben.
Naja, auf jeden Fall ein ganz anderes Ritual, wie wir es kennen…
Irgendwann kamen wir dann am Hafen an und warteten noch eine Weile, bis wir auf unser Boot konnten.
Unsere Gruppe bestand übrigens aus den folgenden: Polnisches Paar mit Sohn Max (6) , die aber in Spanien leben, 2 Däninnen, 3 Ami’s, Jenny und mir und dann noch 2 Deutschen und einer Chilenin, die aber nur für eine Nacht dabei waren.
Endlich konnten wir dann auf das Boot und wir waren echt angenehm überrascht über das Ambiente und die Ausstattung. Unser Zimmer war echt groß, dafür, dass wir mit ner kleinen Kombüse gerechnet hatten und auch unser Bad war toll.
Als wir uns soweit frisch gemacht hatten, gab es ein total leckeres Mittagessen, bestehend aus diversen Tellern gefüllt mit Meeresfrüchten, Fleisch, Gemüse, Salaten und frischem Obst.
Unser Boot die ‚Fantasea‘ steuerte zunächst auf eine Insel an, wo es eine riesige Höhle gab, mit wunderschönen Stalagmiten. Um dahin zu kommen, mussten wir natürlich noch etwa 1000 Stufen hoch kraxeln haha 😉
Nach der Höhle ging es erstmal ab zu nem Strand, wo wir das kühle Wasser und ein bisschen Zeit mit der Gruppe genießen konnten.Nach dem Badespaß, folgte dann ein wenig Sport, denn für 45 Minuten durften wir mit einem Kayak in einer Bucht rum paddeln, was echt toll, aber auch anstrengend war 😉
Dann ging es zurück auf unser Boot, was schon in der gleichen Bucht geankert hatte und dort machten wir uns frisch und bald darauf gab es Abendbrot. Verbrachten dies mit der polnischen Familie, die unglaublich nett sind. Der kleine Max, spricht Polnisch, Spanisch und lernt auch noch nebenbei Englisch, total süß! Das Essen war auch wieder der Hammer, ähnlich wie zu Mittag, nur noch toller angerichtet. Bilder hab ich leider nur auf der Kamera, keine auf dem Handy, also folgen die später.
Nach dem Essen war es mittlerweile auch dunkel und wir versuchten uns im Tintenfisch-Angeln. Das Meer bestrahlten wir mit einem Scheinwerfer und dann kam die Bambus-Angel zum Einsatz. Tja, Geduld ist ja bekanntlich eine Tugend, allerdings fing keiner, außer der polnischen Familie einen Tintenfisch 😉 Bei denen bissen nämlich insgesamt 3 an! Spaß gemacht hat es aber trotzdem, nur esse ich wohl erstmal keinen Tintenfisch mehr 😉 Das sah schon krass aus wie die (vor Angst?) noch einen Strahl Tinte abgelassen haben
Gönnten uns alle noch ein paar Bier oder Cocktails und hatten einen sehr coolen ersten Abend zusammen.
Am nächsten Morgen mussten wir schon kurz nach 7 Uhr aufstehen, da es 7:30 Uhr Frühstück gab und wir dann Richtung Cat Ba Island fuhren, wo wir noch eine Nacht im Hotel verbrachten. Kamen bald auf der Insel an und dort konnten wir wählen, ob wir wandern oder Fahrrad fahren wollten. Da das Schuhwerk von Jenny und mir nur aus Flip Flops bestand, könnt ihr 3 Mal raten was wir gemacht haben 😉
Die anderen entschieden sich für den Nationalpark und wandern und wir freuten uns auf nen Fahrrad-Ausflug. Um zu den Rädern zu gelangen, mussten wir beide, uns noch gemeinsam mit nem Vietnamesen auf einen Roller pressen haha, zum Glück dauerte diese Fahrt nicht lange und kurz darauf, radelten wir bei 37 Grad im Schatten durch den Regenwald, vorbei an grünen Bergen, wo riesige Schmetterlinge immer wieder unseren Weg kreuzten. Nach 3 Km kamen wir an einer Höhle an, die wir besichtigen wollten. Die Hospital Cave diente wohl während des Krieges als Krankenhaus und innendrin war es ziemlich schaurig, brrr…
Gönnten uns danach noch einen vietnamesischen Eistee im Café gegenüber und radelten kurz darauf die 3 Km zurück zum Treffpunkt. Unterwegs landete dann noch ein riesiges grünes Vieh auf meiner Schulter, igitt, den Schrei könnt ihr euch ja denken 😉 Triefend nass kamen wir endlich auch an und wuschen uns erstmal den Dreck so gut es ging im Toilettenhaus vom Körper. Als unsere Truppe dann komplett war, ging es zum Hotel, wo wir zu Mittag aßen und danach mit einem Boot nach Monkey Island zum Baden fuhren. Unterwegs kamen wir noch an sehr vielen kleinen Booten vorbei, wo Familien drin leben und das Meer deren Wohnsitz ist, ziemlich krass, wie die dort leben und überall der ganze Müll im Wasser 😦
Auf Monkey Island hatten wir anderthalb Stunden zum Baden Zeit, Abschalten konnte man dort allerdings nicht wirklich, da man von Affen umringt war, die anscheinend sehr gern klauen. Eine Mango, die für den kleinen Max bestimmt war, konnte nicht mehr gerettet werden, denn ein frecher Primate schnappte sich diese 😉
Nach dem Badevergnügen, ging es wieder Richtung Cat Ba Island, wo sich unsere Truppe für 17:30 verabredete, um die Bars unsicher zu machen. Die Zeit bis dahin, nutzten Jenny und ich zum Gammeln und Duschen 😉
Als wir dann alle versammelt waren, fanden wir schnell eine Bar, wo gerade Happy Hour war und es Bier für 1 $ und Cocktails für zwei zum Preis von einem gab. Bis zum Abendessen blieben wir dort und als wir im Hotel gegessen hatten, zog es uns alle wieder dahin, wo wir noch nen sehr coolen letzten Abend zusammen hatten. Spielten auch Beer Pong, so ein Trinkspiel, wo 2 Spieler auf zwei andere trafen. Ziel war es, einen Tischtennisball in die Becher des anderen Teams zu werfen, die auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches standen. Mein Mitspieler Phil aus Chicago und ich haben von 2 Spielen, beide gewonnen 😉
Hatten also noch ne super letzte Nacht, mit tollen Leuten. Gestern morgen ging es auch wieder 7:30 Uhr zum Frühstück und dann traten wir unsere Rückreise zum Festland an, von wo aus wir mit dem Bus wieder nach Hanoi fuhren.
Dort kamen wir 16 Uhr wieder an und unsere Rucksäcke ließen wir im Hanoi Lucky Guesthouse, wo wir die erste Nacht in Hanoi verbracht hatten. Dort haben wir dann noch knapp 2 Stunden Zeit gehabt, bis unser Nachtbus Richtung Hue abfuhr und die nutzten wir noch um Essen zugehen und danach im Guesthouse zu duschen.
Dann kam auch schon der Minivan, der uns zum Nachtbus brachte. Dort angekommen, sahen wir, dass fast alle Sitze belegt waren, nur ganz am Ende waren noch 3 Plätze nebeneinander frei, welche wir dann beschlagnahmten.
Hofften natürlich, dass der dritte Platz vielleicht frei bleiben würde, aber naja nix war… Natürlich musste die letzte Person, die den Bus bestieg, ein ca. 80-jähriger Franzose sein. Das ist ja nix schlimmes, aber Leute, der hat wirklich so unangenehm nach, mmh keine Ahnung wie ich das beschreiben soll, vllt. Verfall oder so…gerochen, das war wirklich schrecklich…Jenny hatte das Pech neben ihm zu liegen, aber dafür hatte ich das stinkende Klo auf meiner Seite, was natürlich auch genau neben uns sein musste…. EKELHAFT, sag ich nur.
Die Sitze selbst waren echt super, man konnte sie so so verstellen, dass man ganz gut auf dem Rücken liegen konnte. Allerdings fuhren wir anscheinend mal wieder über wahnsinnige Schlaglöcher, sodass wir ständig umher flogen haha, schnallten uns dann auch an, das brachte allerdings auch absolut gar nichts, statt nach links und rechts, flogen wir nun nur nach oben und unten. Naja, 14 Stunden später endete unser Leiden endlich und wir kamen lebend in Hue an, wo wir für 5 $ pro Person im Thai Binh Guesthouse eincheckten.
Duschten da schnell und gingen in das Café gegenüber, wo ich den bisher grässlichsten Kaffee bisher trank :$ Liefen dann Richtung Fluß, wo wir unterwegs ständig von Typen umzingelt wurden, die ne Tour mit uns durch die Stadt machen wollten, lehnten gefühlte 500 Mal ab und schleppten uns bei fast 40 Grad im Schatten weiter. Am Fluß angekommen, mieteten wir für eine Stunde ein Boot, da wir bei den Temperaturen nicht einen Hauch von Lust hatten, uns irgendwelche Tempel und andere Sehenswürdigkeiten, zu Fuß anzuschauen. Sahen vom Boot aus zwar auch nicht wahnsinnig viel, aber das war uns ehrlich gesagt auch nicht so super wichtig. Die Fahrt war angenehm und wir hatten das Boot allein für uns und chillten im Schatten und genossen den Fahrtwind.
13 Uhr war der Spaß dann auch wieder um und wir entschieden und dann den lokalen Supermarkt aufzusuchen, der unglaublich groß war. Dort deckten wir uns mit vietnamesischen Leckereien für zu Hause ein und kauften ein paar Bier und besagten Rum, der nicht mal so schlecht schmeckt, dafür dass er umgerechnet nicht mal 2 € kostet 😉 Nahmen dann ein Taxi zurück zum Hotel, wo wir noch ein Open Bus Ticket kauften. Dafür bezahlten wir 30 $ und es ist bis Saigon gültig, zwischendurch können wir aber dort aussteigen wo wir wollen und die Weiterfahrt beliebig buchen.
Morgen geht es so auch weiter Richtung Hoi An, wo wir eine Nacht bleiben und von dort aus dann den Nachtbus weiter in den Süden nehmen, wo wir ne Woche Strand planen und auch tauchen wollen, bevor es dann nach Saigon geht für eine Nacht.
So ihr Lieben, es ist gleich 20 Uhr und ich bin total platt, pack nur mein Zeug noch zusammen und dann ab ins Bett, bevor der Wecker uns halb acht wieder raus schmeißt. Uns geht es hier prima, macht euch wegen den Geschehnissen in Thailand keine Sorgen, die sind weit weg und nach Bangkok machen wir auch nicht nochmal 🙂
Ein paar Handybilder findet ihr wieder unsortiert unten.
Bis bald,
Eure Manja